Viel Platz blieb zwischen den 48 Delegierten der Vertreterversammlung des SPD-Kreisverbandes Olpe – die Versammlung fand am Mittwochabend in der Stadthalle Attendorn statt. Unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienevorschriften standen im Mittelpunkt der Konferenz die Wahl des Landratskandidaten, der Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlbezirke und die Reserveliste zur Kreistagswahl am 13. September.
Der Hausherr, Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil (SPD), begrüßte die 48 Delegierten aus zehn SPD-Ortsvereinen in der Hansestadt und stimmte sie in einem kurzen Grußwort auf den kommenden Wahlkampf ein. „,Rot’ hat der Stadt Attendorn gut getan. Die vergangenen Jahre haben Stadt und Dörfer weit vorangebracht. Attendorn ist eine familienfreundliche Stadt, die Schulden abgebaut und gleichzeitig enorm in eine attraktive Innenstadt investiert hat“, resümierte er und appellierte an die Einigkeit der Genossinnen und Genossen. Unterschiedliche Auffassungen müssten diskutiert und geeint werden, um dann bei Wählerinnen und Wählern mit Sachverstand und mit Antworten auf ihre Fragen und Bedürfnisse zu punkten.
Unter der SPD-Führung sei in Attendorn gute Arbeit geleistet worden, das zeige sich auch darin, dass bei der Bürgermeisterkandidatur von den weiteren Attendorner Parteien kein Gegenkandidat für dieses herausragende Amt aufgestellt worden sei, hob Kreisverbandsvorsitzender Robert Kirchner-Quehl hervor. Bernd Banschkus aus Attendorn, der bereits im Februar auf einem Kreisparteitag einstimmig als SPD-Kandidat für das Amt des Landrates nominiert worden war, wurde von der Delegiertenkonferenz formell bestätigt und tritt nunmehr für seine Partei als Bewerber am 13. September an. Er betonte in einer kurzen Dankesrede: „Ich freue mich auf ein inhaltliches Ringen zum Wohle des Kreises Olpe und auf ein kollegiales Streiten um die beste Lösung.“ In diesem Zusammenhang griff er auch die wichtigsten Ziele für das Handeln des Kreises auf. Das betreffe unter anderem die verfehlte Vorbildfunktion des Kreises in Sachen Klimapolitik. „Als Landrat möchte ich dafür sorgen, dass der Kreis einen erkennbaren Beitrag zur Energiewende leistet und die Entwicklung regenerativer Energiequellen vorantreibt.“
Bei dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum solle die Gründung einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft Abhilfe schaffen oder aber die namhafte Beteiligung an der bestehenden Wohnungsbaugenossenschaft Olpe. „Eine soziale und demokratische Politik für den Kreis Olpe ist nur mit einer starken SPD im Kreistag möglich. Dies sollten wir im kommenden Kommunalwahlkampf im Fokus haben, und dafür sollten wir alle gemeinsam kämpfen. Ich werde ein Landrat sein, der zuhört, abwägt und entschlossen handelt.“ Reine Formsache und jeweils ohne Gegenkandidat wurden auch die von den Ortsvereinen nominierten Direktbewerber für die einzelnen Kreistagswahlbezirke wie folgt gewählt:
Olpe A-D: Jan Wichterich, Christin-Marie Stamm, Marvin Harmuth, Gamze Özge;
Wenden A-D: Jutta Hecken-Defeld, Sibille Niklas, Hildegund Henrichs, Robert Kirchner-Quehl;
Attendorn A-D: Anna Orsini, Martin Bur am Orde, Richard Korte, Bernd Banschkus;
Drolshagen A-B: Thomas Gosmann, Thorsten David;
Finnentrop A-C: Jens Nagel, Manfred Molitor, Daniel Gerk;
Kirchhundem A-B: Christoph Troester, Peter Nelles;
Lennestadt A-E: Heinz Vollmer, Jürgen Dolle, Samuel Nawrath, Manfred Stachelscheid, Sebastian Menn.
Lebhaft diskutiert und nochmals leicht umgestellt wurde anschließend der Vorschlag der Reserveliste des SPD-Kreisverbandes. Besonderen Wert legten die Delegierten auf die Abbildung aller sieben Kommunen auf den vorderen Listenplätzen. Robert Kirchner-Quehl dankte den Delegierten für ihre Wortbeiträge und Lösungsansätze in Bezug auf die Reserveliste: „Unsere Stärke ist es, das Für und Wider offen auszutragen und uns dann auf einen gemeinsamen Nenner zu verständigen.“ Nach einem langen Wahlabend gehe die SPD im Kreis Olpe so mit einer guten Mischung aus neuen Kandidatinnen und Kandidaten sowie erfahrenen Kreistagsmitgliedern in die Kommunalwahl.
Die ersten Plätze der Reserveliste: 1. Bernd Banschkus (Attendorn) 2. Christin-Marie Stamm (Olpe) 3. Robert Kirchner-Quehl (Wenden) 4. Hildegund Henrichs (Wenden) 5. Thomas Gosmann (Drolshagen) 6. Anna Orsini (Attendorn) 7. Manfred Molitor (Finnentrop) 8. Peter Nelles (Kirchhundem) 9. Sebastian Menn (Lennestadt) 10. Samuel Nawrath (Lennestadt) 11. Jan Wichterich (Olpe).
Eine ursprünglich terminierte Mitgliederversammlung auf Kreisebene und ein Kreisparteitag zur Diskussion und Verabschiedung eines Kommunalwahlprogramms mussten im Hinblick auf die aktuelle Situation abgesagt werden. Nun wird das Programm in einer Gruppe diskutiert und vom Vorstand verabschiedet. Die SPD bekräftigte ihren kämpferischen Willen, eine erfolgreiche Politik zu betreiben und bei der anstehenden Kommunalwahlen ein gutes Ergebnis zu erzielen.