Negative Entwicklung der Förderschulen im Kreis Olpe

Förderschule in Attendorn
St. Laurentius-Schule und Martinus-Schule in Attendorn

„Die Förderschulen sind durch die Inklusion einem erheblichen Wandel unterzogen und es wird kurzfristig über Bestand und Struktur der Schulen zu entscheiden sein“, kündigt Thomas Förderer, SPD-Sprecher im Förderschulausschuss an. Landrat Beckehoff hatte jetzt in diesem Fachausschuss über die Entwicklung der Förderschulen des Kreises Olpe berichtet.

Die St. Laurentius-Schule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) in Attendorn ist in ihrem Bestand dauerhaft gesichert. Dort werden derzeit 172 Schüler/innen gefördert, 61 davon aus dem Märkischen Kreis. Diese Kinder wird der Nachbarkreis zwar sukzessive bis zum Jahr 2028 zurückziehen, doch die Mindestschülerzahl (50) wird auch dann noch mehr als erfüllt sein.

Schwieriger ist die Situation der Martinus-Schule (Förderschwerpunkt Sprache) in Attendorn. Derzeit besuchen 56 Schüler/innen diese Schule. Die Schülerzahlen sind rückläufig und bis zum Jahr 2018 ist nur noch mit einer Schülerzahl von 40 zu rechnen. Die Mindestschülerzahl beträgt aber 55. Hier ist mittelfristig mit einer Verfügung des Landes zu rechnen.

Am Schlimmsten trifft es die Janusz-Korczak-Schule (Förderschwerpunkte Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung) in Grevenbrück mit Teilstandort in Schönau. Hier wird die Mindestschülerzahl von 72 je Teilstandort schon heute nicht mehr erreicht. In Grevenbrück besuchen 104 Schüler/innen diese Schule, in Schönau nur 57. An beiden Standorten ist mit rückläufigen Schülerzahlen zu rechnen. In Schönau verschärft sich die Situation dadurch, dass aus dem Kreis Siegen Wittgenstein keine neuen Schüler/innen mehr kommen werden. Konkret bedeutet dies, dass die beiden Teilstandorte der Schule nicht zu halten sind.

Landrat Beckehoff brachte den Vorschlag ein, die Janusz-Korczak-Schule mit ihren bisherigen Förderschwerpunkten „Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung“ um den Förderschwerpunkt „Sprache“ zu erweitern. So könnten zumindest zunächst alle Förderschwerpunkte erhalten werden. Es bieten sich folgende Handlungsoptionen:
•Betrieb in eigenen Gebäuden (Attendorn und Schönau) würde die weitere Anmietung in Grevenbrück entbehrlich machen, erfordert aber für viele Schüler weitere Fahrwege.
•Betrieb nur in Grevenbrück setzt die dauerhafte Anmietung von Lennestadt und eine andere Verwendung der Gebäude in Schönau und Attendorn voraus (St. Laurentius hat dauerhaft keinen weiteren Bedarf, insbesondere wenn MK sich zurück zieht).
•Betrieb in Grevenbrück und Attendorn setzt eine andere Verwendung des Gebäudes in Schönau und die weitere Anmietung von Lennestadt voraus, schafft aber Flexibilität bezüglich Nutzungsdauer des Mietobjekts in Grevenbrück.

Der Kreistag muss Ende diesen Jahres, spätestens Anfang nächsten Jahres, entscheiden.