SPD-Fraktion arbeitet an neuem Nahverkehrsplan

Busse der VWS, WernGroup

Die SPD-Kreistagsfraktion hat in einer Klausurtagung ihre Positionen zur aktuellen Nahverkehrsplanung entwickelt. Die SPD will gewährleisten, dass eine ausreichende Grundversorgung sichergestellt ist. Dies gehöre zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Auch müsse jetzt aufgrund gesetzlicher Vorgaben Maßnahmen zur Barrierefreiheit umgesetzt werden. Eine diesbezügliche Initiative der SPD-Fraktion aus dem Jahre 2006 sei ignoriert worden und nun laufe die Zeit weg.

"Ein Bus ist auch keine Sardinenbüchse", stellt der verkehrspolitische Sprecher Volker Hennecke plakativ fest. Die SPD schlage für den Schulbusverkehr vor, nur 75 Prozent der zulässigen Sitz- und Stehplätze zu belegen, um eine Überfüllung der Busse zu vermeiden. Damit werde der ÖPNV für Schüler als mögliche spätere Nutzer attraktiver. Die frühere Problematik bei den Abfahrzeiten der Schulbusse hätte sich zwar erheblich verbessert, es müsse aber Sorge getragen werden, dass bei einer neuen Schulzeitstaffelung nicht wieder Unzumutbarkeiten entstehen. So soll die früheste Abfahrt der Busse für Schüler an Grundschulen in der Regel ab/nach 7.15 Uhr festgelegt werden, für Schüler an weiterführenden Schulen in der Regel ab/nach 6.45 Uhr. Die Rückfahrt der Schüler an Grundschulen solle in der Regel spätestens 15 Minuten nach Schulschluss entsprechend der regulären Stundentafel eingeplant werden, für Schüler an weiterführenden Schulen in der Regel spätestens 30 Minuten nach Schulschluss.

Auch solle die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen verloren werden. Die Ergebnisse aktueller Fahrgastzählungen sollten bei der Linien-, Strecken-, Taktungs-, Tagesverkehrszeit- und Taxibusplanung berücksichtigt werden. Ebenfalls solle der Einsatz von Kleinbussen auf schlecht frequentierten Strecken geprüft werden. Die Ausweitung des Taxibus-Angebotes trage ebenfalls zur Wirtschaftlichkeit bei. Hier müsse allerdings die Information und Vermarktung verbessert werden.

Das Freizeitticket für Schüler/innen aus dem Kreis Olpe, die externe Schulen besuchen, bleibe für die SPD-Fraktion ein wichtiges Thema. Zu dem Azubi-Ticket, das in Siegen-Wittgenstein diskutiert wird, liegen den politischen Gremien im Kreis Olpe bisher keine Informations- oder Beschlussvorlagen vor.

Im neuen Nahverkehrsplan müssten auch Erfordernisse des Tourismus und der heimischen Betriebe mit den dort beschäftigten Mitarbeiter/innen stärker berücksichtigt werden. Daher habe die SPD-Fraktion für den Planungsprozess angeregt, Abstimmungsgespräche mit Tourismusverbänden und den Betrieben zu führen.