
Mitte Dezember wird der Kreistag darüber entscheiden, ob Schüler/innen aus dem Kreis Olpe, die eine Schule außerhalb des VGWS-Bereichs (Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein) auch ein kostenfreies Schülerticket erhalten. Die SPD-Kreistagsfraktion hat dies beantragt.
Es geht uns um die Gleichbehandlung von Schüler/innen, erklärt Fraktionsvorsitzender Thomas Förderer, es kann nicht sein, dass Schüler/innen mit Wohnsitz im Kreis Olpe schlechter behandelt werden, nur weil sie eine Schule außerhalb besuchen. In der Sitzung des Umwelt- und Strukturausschusses am 13. November hatte es für den SPD-Antrag mit 6 Ja- und 6-Nein-Stimmen bei einer Enthaltung ein Patt gegeben. Nur die CDU hatte dagegen gestimmt, UWG und Grüne machten ihre Unterstützung auch mit Diskussionsbeiträgen deutlich, die FDP enthielten sich der Stimme. In der Kreisausschuss-Sitzung am 24. November wurde der Antrag ohne Beschlussfassung zur Beratung in den Kreistag verwiesen. Hier werden wir für eine Mehrheit werben, kündigt Förderer an. In dem SPD-Antrag heißt es u.a.: Die Wahlfreiheit der Schule darf nicht dadurch beschnitten bzw. abgestraft werden, indem eine begünstigende Maßnahme wie das Schülerticket vorenthalten wird. Eine wirklich familienfreundliche Unterstützung darf Schüler/innen, die externe Schulen besuchen, nicht ausgrenzen. Sie sollen ebenso in ihrer Freizeit -und hier geht es nur um Freizeitfahrten- den ÖPNV nutzen können wie ihre Freunde/Freundinnen in der Nachbarschaft.
Förderer weist aber auch darauf hin, dass mit dem Schülerticket die Wirtschaftlichkeit der heimischen Verkehrsbetriebe gestärkt werden musste, um eine wesentlich teurere gemeinwirtschaftliche Ausschreibung nach Möglichkeit zu vermeiden. Das Finnentroper Kreistagsmitglied Daniel Gerk hat deswegen kein Verständnis für die Kritik von Bürgermeister Heß an dem Schülerticket. Die öffentliche Darstellung und Kritik am Schülerticket erfolgt mir hier zu einseitig, eine objektive Meinungsbildung ist aufgrund fehlender Informationen und Hintergründe kaum möglich gewesen. Auch für die Gemeinde Finnentrop sollte doch das Interesse an der Wirtschaftlichkeit des Busverkehrs höchste Priorität besitzen. Wäre das Schülerticket für knapp 6 Mio. Euro nicht eingeführt worden, müssten die Kreise nach Einschätzung des Zweckverbands Westfalen Süd mit Kosten von über 13 Mio. Euro bei einem gemeinwirtschaftlichen Ausschreibungswettbewerb rechnen, stellt Gerk mit Verweis auf die Beschlussvorlage von März 2014 fest.