
Wir sind darüber empört, dass es überhaupt zu einem Gerichtsverfahren zum Mobbingvorwurf gegen die Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule in Wenden-Schönau kommen musste, stellt Georg Ewers, schulpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, fest. Das Verfahren sei auch mit dem Hinweis eingestellt worden, dass die Zuständigkeit bei der Schulaufsichtsbehörde der Bezirksregierung liege.
Die Schulaufsicht hat nicht schnell und entschlossen gehandelt, kritisiert die SPD-Kreistagsfraktion. Ewers: Warum wurde bis zum heutigen Tag von der zuständigen Behörde nichts unternommen? Der eigentliche Skandal hierbei sei, dass die Leidtragenden die Schüler und ihre Eltern sind. Gerade die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sei oft die letzte Möglichkeit, die Kinder und Jugendlichen in unsere Gesellschaft einzugliedern. Diese Tatsache müssten schnellstens in den Mittelpunkt der Diskussion zurückkehren.
Die Entwicklung dieser Kinder ist in besonderer Weise von einer guten pädagogischen Betreuung in einem intakten Umfeld abhängig. Die Mobbingvorwürfe sind nur ein Teil der Missstände, meint Ewers, die Eltern und Lehrer der Geschwister-Scholl-Schule berichten von Lehrmethoden aus der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts. So müssen z.B. Schüler zur Bestrafung längere Zeit auf einem Papierblatt stehen. Der für diese Schüler so wichtige sportliche bzw. körperliche Ausgleich kommt zu kurz. Konstruktive Mitarbeit wird durch den hierarchischen Umgang mit Eltern und Lehrern unterbunden. Das Vertrauensverhältnis zwischen Schulleiterin, Schülern und Eltern sowie den politisch zuständigen Vertretern ist nachhaltig gestört. Bezeichnend ist auch, dass die Stelle des Konrektors trotz mehrmaliger Ausschreibung wegen fehlender Bewerbungen bisher nicht wieder besetzt werden konnte.
Zielführend für den Auftrag der Schule ist all dies nicht!
Wir erwarten, dass die zuständige Schulaufsichtsbehörde der Bezirksregierung das Disziplinarverfahren gegen die Schulleiterin schnellstens und in aller Gründlichkeit betreibt", fordert Ewers. Die Geschwister-Scholl-Schule müsse auf neue Füße gestellt werden. Um die Schüler entsprechend der pädagogischen Vorgaben unterrichten zu können, muss umgehend wieder Ruhe einkehren, erklärt der SPD-Sprecher abschließend.