
Zu dem von der CDU-Kreistagsfraktion beschlossenen und nun von einem CDU-Gemeindeverband kritisierten Nachverkehrsplan erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Thomas Förderer:
Die CDU spricht mit zwei Zungen. Erst beschließt die CDU im Kreistag einen Nahverkehrsplan, der vielen Schülerinnen und Schülern unzumutbare Busabfahrtzeiten in der Frühe zumutet und dann ruft der CDU-Gemeindeverband Wenden die Eltern zum Protest auf.
Die Interessen und Bedürfnisse der busfahrenden Menschen interessieren die CDU nicht, es interessiert nur, dass die Busse ohne Zuschüsse des Kreises eigenwirtschaftlich fahren. Bei höheren Kosten und zurückgehenden Zuschüssen von Land und Bund wird der öffentliche Personennahverkehr immer weiter ausgedünnt. Kosteneinsparungen durch veränderte Schulanfangszeiten begrüßt die SPD-Kreistagsfraktion, doch darf dies in einzelnen Ortschaften nicht dazu führen, dass Kinder ab der 5. Klasse bereits um 5.30 Uhr aufstehen müssen, um zur Schule zu kommen. Optimierungen aus wirtschaftlichen Gründen finden dort ihre Grenzen, wo diese zu nicht zumutbaren Bedingungen für die Betroffenen führt. Zu den in manchen Bereichen übervollen Bussen kommen nun auch noch die viel zu frühen Abfahrtzeiten.
Die SPD-Kreistagsfraktion hat den Nahverkehrsplan abgelehnt. Neben den Problemen beim Schülerfahrverkehr kommen auch viele Arbeitnehmer nicht zu ihren Arbeitsplätzen bzw. wieder zurück. Selbst Industriegebiete sind oft nicht zu den regulären Arbeitszeiten per Bus zu erreichen. Touristische Erfordernisse sowie Barrierefreiheit sind zu wenig berücksichtigt. Die Mängelliste lässt sich weiter fortsetzen alles dies sind Auswirkungen eines Desinteresses der CDU am öffentlichen Personennahverkehr. Es bleibt zu hoffen, dass der Unmut vieler Eltern die CDU zur Umkehr von ihrer bisher starren Haltung bewegt.