1. Mai 2006

Der 1. Mai, Tag der Arbeit. Seit seiner Einführung Ende des 19.Jahrhunderts hatte er viele Gesichter. Die Themenschwerpunkte im 21.Jahrhundert sind: Arbeitsplatzabbau, Lehrstellenmangel und soziale Sicherung.

Es vergeht kaum ein Monat, an dem nicht über die Medien vom Abbau in den Größenordnungen von hunderten und tausenden Arbeitsplätzen informiert wird. Ganz zu schweigen von den Hiobsbotschaften aus dem näheren Umfeld, wo mal eben 30, 70, 100 Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen entlassen werden, nachdem sie vorher noch tüchtig hingehalten wurden, ihre ganze Arbeitskraft einsetzten, letzten Endes aber nur ausgebeutet, weil doch vor die Tür gesetzt wurden! Übrigens sind darunter auch Betriebe ohne Betriebsrat, wie praktisch.

Arbeit, an welchem Platz auch immer, ist das Kapital, mit dem die Menschen ihr Leben gestalten, einen Platz in der Gesellschaft finden. Was aber, wenn diese Grundlage entzogen wird? Es ist auch die Aufgabe der Firmeneigner sich um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu kümmern, sie nicht wie Objekte zu behandeln, Schachfiguren, die man hin und her schieben kann. Ist das noch Soziale Marktwirtschaft? Diese Frage erhebt sich auch angesichts der Meldung, dass die Wirtschaftsverbände die Abschaffung des 1. Mai als Feiertag fordern. Die Hauptgeschäftsführerin des Unternehmerverbandes mittelständischer Wirtschaft, Ursula Frerichs, sieht diesen Tag als „… reinen Theken- und Ausflugstag, wer ihn als Aktionstag der Gewerkschaften würdigen will, könne ja Urlaub nehmen.“ Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels BGA, Anton Börner, verlangte, so wird er zitiert, ebenfalls die Abschaffung des Feiertages. Er könne an jedem ersten Mai-Sonntag begangen werden.